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Erfolgreicher sektoraler sozialer Dialog im Westbalkan

Vom 3. bis 4. Dezember 2021 fand in Skopje, Nordmazedonien, ein Seminar zum Thema „Erfolgreicher sektoraler sozialer Dialog im Westbalkan“ statt, organisiert von EUROFEDOP (Europese Federatie van het Overheidspersoneel), mit Unterstützung von EZA und der Europäischen Union. Das Seminar war Teil des EZA-Sonderprojekts für Arbeitnehmerorganisationen im Westbalkan.

An dem Seminar nahmen 70 Vertreter von Arbeitnehmerorganisationen aus der Region des Westbalkans sowie Redner aus Rumänien und Polen teil.

Alle Arbeitnehmerorganisationen im Westbalkan, die während des Seminars zusammenkamen, befinden sich in einem Reformprozess. In diesen Krisenzeiten mangelt es den Gewerkschaften im öffentlichen Dienst nicht an Aufgaben. Bei der Bewältigung dieser vielfältigen Herausforderungen in einem herausfordernden politischen und wirtschaftlichen Umfeld waren sich Redner und Teilnehmer einig, dass der Austausch positiver Praktiken und die Nutzung digitaler Tools in der Gewerkschaftsarbeit und im sozialen Dialog nützlich sind. Gewerkschaften sollten aktive Interessengruppen und echte Dealmaker bei den Veränderungen sein, die während der digitalen Revolution stattfinden.

Wenn es darum geht, sich effektiv am sozialen Dialog auf sektoraler Ebene zu beteiligen, benötigen Arbeitnehmervertreter angemessene Fähigkeiten und Kenntnisse. Sie müssen den Inhalt des sozialen Dialogs mit dem Arbeitgeber mit sehr konkreten Themen füllen, um die Rechte der Arbeitnehmer zu schützen und zu fördern. In der Westbalkanregion muss eine Kultur des sozialen Dialogs gestärkt werden, alle Sozialpartner müssen sich und ihrer Ziele bewusst sein und sie anerkennen.

Mehrere Redner erkannten die Aktualität und Nützlichkeit digitaler Tools an und gaben einen Einblick, wie soziale Medien und andere digitale Tools von Gewerkschaften auf vielfältige Weise und für mehrere Ziele genutzt werden können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten dabei Methoden und Strategien sowie ganz konkrete Praxis eingehend kennen. Für Arbeitnehmerorganisationen bestehen die Hauptfunktionen der Nutzung sozialer Medien darin, auf lokaler und/oder nationaler Ebene präsent und anerkannt zu sein und Informationen bereitzustellen, zu berichten und ihre Aktivitäten zu fördern. Darüber hinaus können soziale Medien einen Raum für den sozialen Dialog schaffen und Diskussionen zu bestimmten Themen am Leben erhalten. Darüber hinaus bieten digitale Kommunikationskanäle ein hervorragendes Mittel, um neue Mitglieder zu gewinnen und mit jungen Menschen zu kommunizieren.

Die am meisten empfohlenen Social-Media-Kanäle für Gewerkschaften sind Facebook, LinkedIn und Twitter. Regelmäßige Kommunikation und die Erstellung von Inhalten für diese Plattformen erfordern Zeit und Fähigkeiten, daher ist die Schulung von Gewerkschaftsmitgliedern unerlässlich. Dafür können Fördermittel der Europäischen Union eingesetzt werden, wie erfolgreiche Beispiele aus der Region zeigen. In den Diskussionen mit den Experten stellten die Teilnehmer konkrete Fragen zur Nutzung von Social Media.

Weitere Best-Practice-Beispiele von Gewerkschaften in der Region betrafen auch die Nutzung digitaler Tools für das Management von Gewerkschaftsaktivitäten und die Organisation von Online-Gewerkschaftsaktivitäten (wie zum Beispiel Proteste).

Die Arbeitsgruppensitzungen ermöglichten es den Teilnehmern, potenzielle Ideen für die regionale Zusammenarbeit im sektoralen sozialen Dialog und die diesbezügliche Nutzung digitaler Tools zu entwickeln und zu diskutieren. Unter anderem wurden Ideen für einen Fernsehkanal, den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten und den diesbezüglichen Erfahrungsaustausch, die Kommunikation über die Verletzung von Arbeitnehmerrechten und die Erkundung der Möglichkeiten zur Organisation von Online-Protesten diskutiert.