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Wir leben in der vierten großen Revolution – der digitalen Revolution. Mit rasender Geschwindigkeit verändert sie unserer Gesellschaft und auch die Arbeitswelt. Viele Tätigkeiten werden heute schon von Maschinen voll automatisiert übernommen, in Zukunft werden es noch mehr. Festanstellungen im klassischen Sinne sind zwar noch der Regelfall, allerdings nehmen atypische Beschäftigungsformen rasant zu. (Schein)Selbstständigkeit, Plattformarbeit, Befristungen – die Liste ist lang. Nicht selten sind damit Ausbeutung und prekäre Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer:innen verbunden. Wir wollen aufzeigen, wie sowohl technischer Fortschritt, als auch gute Arbeit gelingen kann und warum der Mensch immer im Mittelpunkt stehen muss.

Soziale Absicherung macht Europa einzigartig. In keiner anderen Weltregion profitieren Menschen derart von den Systemen sozialer Sicherheit wie bei uns. Doch diese Systeme müssen immer wieder angepasst werden, um mit den Veränderungen der Zeit Schritt zu halten. Wir von EZA versuchen, Wege aufzuzeigen, wie das gelingen kann. Denn soziale Sicherung ist vor allem eine Chance für wirtschaftliche Entwicklung und friedliches Zusammenleben. Die Europäische Säule sozialer Rechte – vom Europäischen Parlament, dem Rat und der Kommission auf dem Göteborger Sozialgipfel 2017 proklamiert – ist ein Meilenstein der Europäischen Sozialpolitik. Mit ihr liegt der Fokus der europäischen Politik verstärkt auf der sozialen Dimension der EU. Ihr Ziel sind unter anderem mehr Chancengleichheit, ein besserer Zugang zum Arbeitsmarkt, faire Arbeitsbedingungen, faire Löhne und damit angemessene Renten, ein besserer Sozialschutz. Wir von EZA erklären das Prinzip der Säule und zeigen Möglichkeiten auf, auf dieser Grundlage Sozialpolitik zu gestalten.

Ein sicherer Arbeitsplatz, der einen guten Lohn und soziale Sicherheit für Arbeitnehmer:innen und ihre Angehörigen garantiert, dazu Aufstiegschancen und eine erfüllende Tätigkeit mit guten Arbeitsbedingungen. Das sollte für alle Arbeitnehmer:innen in Europa möglich sein. Die Wirklichkeit sieht jedoch oft anders aus. Wir organisieren den Austausch und den Wissenstransfer zwischen Arbeitnehmerorganisationen zu diesen Fragen, damit menschenwürdige Arbeit in Europa zur Realität wird.

Es ist eines der schwerwiegendsten Probleme in der Europäischen Union: Jugendarbeitslosigkeit. Gerade in Ländern Süd- und Südosteuropas sorgt sie für soziale Spannungen und Perspektivlosigkeit. In vielen Ländern Europas leiden junge Beschäftigte außerdem unter niedrigen Löhnen und prekären Arbeitsbedingungen. Oft gelingt der Zugang zum Arbeitsmarkt nicht und viele junge Leute suchen ihr Glück außerhalb ihres Heimatlands. Dabei sind junge Menschen die Zukunft Europas und der Europäischen Union. Wir von EZA versuchen durch unsere Vernetzung, Lösungen aufzuzeigen und neue Wege im Bereich der Jugendbeschäftigung zu fördern.

Albanien, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien – diese Länder des Westlichen Balkans wollen Mitglied der Europäischen Union werden. Doch der Weg dorthin ist mühselig und lang. Der Soziale Dialog in diesen Ländern ist schwach, die Korruption hoch, und die soziale Sicherheit gering. Wir möchten mit unserem Sonderprojekt Westlicher Balkan die Arbeitnehmerorganisationen dort unterstützen, die Interessen von Arbeitnehmer:innen wirksam zu vertreten und als Sozialpartner den EU-Integrationsprozess ihrer Staaten mit zu gestalten.

Nicht erst seit 2015 ist Europa Ziel von Millionen von Flüchtlingen vorwiegend aus Afrika und Asien. Diese Fluchtbewegungen sind zu einer zentralen Herausforderung für die Europäische Politik geworden und fordern die europäischen Länder auf ganz unterschiedliche Weise. Wenn es gelingt, den Menschen eine würdige Arbeit zu geben, ist eine zentrale Aufgabe der Integration gelöst. Dann wird Migration zu einer Chance für Europa. Aber auch die Arbeitsmobilität innerhalb der EU muss fair gestaltet werden. Schließlich arbeiten 17 Millionen EU-Bürger in einem anderen EU-Mitgliedstaat als ihrem Herkunftsland. Mit großen Konsequenzen für die Familien, die zurückbleiben, aber – Stichwort „Brain Drain“ – auch mit schwerwiegenden Folgen für die Länder, denen Arbeitskräfte abhanden kommen. In unserer Bildungsarbeit versuchen wir von EZA Ideen zu entwickeln, wie Arbeitsmobilität und Migration zum Wohle aller Arbeitnehmer gestaltet werden.

Um ein soziales Europa zu schaffen, brauchen wir starke Arbeitnehmerorganisationen. Denn in unserer komplexen Arbeitsgesellschaft sorgen sie mit Interessensvertretung und Mitgestaltung in Betrieben und Gesellschaft für Ausgleich und soziale Stabilität. Dazu brauchen sie Kompetenzen, Mittel Beratung und Bildung. Mit unserem Programm sorgen wir dafür, dass Arbeitnehmerorganisationen zum Wohle eines sozialen Europas handlungsfähig bleiben und ihren Aktionsradius erweitern können.

Arbeitsunfälle vermeiden, psycho-sozialen Belastungen am Arbeitsplatz vorbeugen. Insgesamt darauf achten, dass die Gesundheit am Arbeitsplatz geschützt ist. Diese Anliegen sind den Sozialpartnern in der gesamten EU immens wichtig. Wir glauben, dass Arbeitnehmer ein Recht auf Gesundheitsschutz haben. Dies entspricht unserer Vorstellung von menschenwürdiger Arbeit. Gesunde Arbeitnehmer können aber auch mehr dazu beitragen unseren wirtschaftlichen Wohlstand zu sichern. Die Herausforderungen haben sich mit der Zeit gewandelt. Heute geht es oft weniger um Unfallverhütung, sondern immer mehr um Stressbewältigung und die Vorbeugung von psychischen Krankheiten. Wir haben die neuen Herausforderungen im Blick und sind stolz, offizieller Kampagnenpartner der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu sein.

Karrierechancen und Gehälter sind zentrale Punkte, bei denen Frauen nach wie vor den Kürzeren ziehen. Von echter Gleichberechtigung von Frauen und Männern am Arbeitsplatz sind wir auch heute noch weit entfernt. Doch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht nur für Mütter, sondern auch für Väter oft nicht ganz einfach. Aber auch Menschen, die aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, Religion, Behinderung oder ihres Alters benachteiligt sind, müssen gleichberechtigt in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden. Wie dies verantwortungsvoll gelingen kann und wie Chancengerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt erhöht werden kann, versuchen wir von EZA mit unserer Bildungsarbeit aufzuzeigen.

Diese drei Begriffe sind gerade in Zeiten von „Fridays for Future“ untrennbar miteinander verbunden. Dazu gehört Strukturwandel in Europa – weg von der Kohle, hin zu erneuerbaren Energien. Damit verbunden sind Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Aber auch die Schaffung von „grünen Arbeitsplätzen“. Die Europäische Kommission versteht darunter jede berufliche Tätigkeit, die Ökosysteme schützt, Energie und Rohstoffe einspart und erneuerbare Energien einsetzt. Hier geht es aber auch darum, Arbeitsplätze menschenwürdiger zu gestalten. Wie dies alles geschehen kann, erörtern wir von EZA in unserer Bildungsarbeit.

Also das Lernen während des gesamten Lebens, um Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen zu anzupassen und weiterzuentwickeln. Dazu gehören eine Fortbildung, wenn man schon einen Arbeitsplatz hat, und eine Umschulung, wenn man sich für eine neue Tätigkeit qualifizieren möchte, genauso wie ein Ausbildungsplatz oder Praktika, um erste Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt zu sammeln. Welche Möglichkeiten es innerhalb der EU gibt, wie die Unterschiede in den einzelnen EU-Ländern sind, was gut und was weniger gut funktioniert und wie die Interessen der Arbeitnehmer auch in der Bildung wahrgenommen werden können– dies alles sind Thematiken unserer Bildungsarbeit.

Wir werden älter und müssen uns darauf einstellen, länger zu arbeiten. Denn mit steigender Lebenserwartung steigt auch der Druck auf die Rentenkassen. Doch diesen Wandel in den Griff zu bekommen, kann gelingen, wenn Arbeitsplätze altersgerecht gestaltet und Übergänge in den Ruhestand den Bedürfnissen älterer Arbeitnehmer angepasst werden. Wir möchten im europäischen Austausch Beispiele erörtern, wie das geht, und wie auch in Zukunft unsere soziale Sicherung dafür sorgen wird, dass wir in Würde unseren Lebensabend verbringen.

Was ist heutzutage eigentlich ein modernes Arbeitsverhältnis? Mit der Digitalisierung wächst die Bandbreite der Arbeitsbeziehungen selbst innerhalb eines Unternehmens. Unbefristet beschäftigte Vollzeitarbeitnehmer arbeiten neben Leiharbeitern, befristet Beschäftigten, Solo-Selbstständigen – sie alle haben unterschiedliche Arbeitsbedingungen, Rechte und Löhne. Die Gestaltung dieser Vielfalt und die Sicherstellung angemessener Mitbestimmung ist für Arbeitnehmerorganisationen eine enorme Herausforderung. Wir wollen mit unserer Bildung und Vernetzung dazu beitragen, dass Arbeitnehmerorganisationen gute Lösungen für diese brennenden Fragen finden können.

Kontaktpersonen

Matthias Homey

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Tel. 0049 – 22 23 – 29 98 – 28
homey(at)eza.org

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Dr. Victoria Znined

Bildungsreferentin, Publikationen
Tel. 0049 – 22 23 – 29 98 – 34
znined(at)eza.org

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Norbert Klein

Bildungsreferent
Tel. 0049 – 22 23 – 29 98 – 31
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