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EZA-Beiträge zum sozialen Dialog 31 erschienen: Migration und Mobilität der Arbeitnehmer

Die große Flüchtlingsbewegung nach Europa in den Jahren 2015 und 2016 veranlasste EZA, erneut eine Projektkoordinierung zum Themenbereich Migration zu realisieren. In den insgesamt sechs Seminaren, die in verschiedenen Regionen Europas durchgeführt wurden, sollte aufgezeigt werden, in welchen Feldern und auf welche Art und Weise Arbeitnehmerorganisationen tätig werden können, um die Flüchtlinge, die in vielerlei Hinsicht schutzlos sind, bei der Wahrnehmung ihrer Rechte auf dem Arbeitsmarkt zu unterstützen.

Einigkeit bestand darin, dass den vielfältigen Formen von Ausbeutung, denen Flüchtlinge bei der Beschäftigung ausgesetzt sind, aktiv gegengesteuert werden muss. So sollten Arbeitnehmerorganisationen insbesondere auf Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, die Sicherstellung der korrekten Kalkulation von Arbeitszeiten und Löhnen und die Gleichstellung von Frauen achten und sich dafür verantwortlich fühlen Flüchtlinge über das Arbeitsrecht und über ihre Rechte und Pflichten am Arbeitsplatz zu informieren.

In den Seminaren wurde mehrfach die Forderung an die Politik erhoben, Möglichkeiten eines frühzeitigen Eintritts von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt – auch noch während des Flüchtlingsanerkennungsverfahrens – zu eröffnen, um Ausbeutung zu verhindern und reguläre Beschäftigung zu fördern. Aus einigen Beispielen bester Praktiken wurde ersichtlich, dass Integrationsbemühungen und -initiativen auf lokaler Ebene – unter Einbezug der lokalen Regierung und in Kooperation mit den Unternehmen vor Ort – besonders erfolgversprechend sind.

In den Seminaren der Projektkoordinierung wurde der Blick auch auf die Ursachen der Flüchtlingsbewegung gelenkt: So wurde die Rolle einiger multinationaler Unternehmen kritisiert, die durch ihre unregulierte Tätigkeit in den Herkunftsländern den Menschen ihre Existenzgrundlage raubten, und ein Umdenken gefordert.

Die Broschüre ist auf Tschechisch, Englisch, Spanisch, Ungarisch und Italienisch erschienen. Autor ist György Lajtai.