Trotz der Fortschritte beim Abbau des Lohngefälles zwischen Frauen und Männern wird dem geschlechtsbedingten Rentengefälle immer noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Im Durchschnitt erhalten Frauen in der EU 26 % weniger Rente als Männer, was häufig auf kürzere Erwerbszeiten, Teilzeitarbeit und familienbedingte Unterbrechungen zurückzuführen ist. Darüber hinaus wirken sich die horizontale und vertikale Arbeitsmarktsegregation, niedrige Löhne in frauendominierten Branchen und die geringere Anerkennung von sozialen Berufen negativ auf die Rentenansprüche von Frauen aus.
Ziel des Projektes ist es, die Ursachen und Auswirkungen dieser Rentenlücke zu ermitteln und über mögliche Lösungen zu sprechen. Maßnahmen wie die Anerkennung von Eltern- und Pflegezeiten, die Förderung des beruflichen Aufstiegs trotz familiärer Verpflichtungen und die Steigerung der Attraktivität der Elternzeit für Väter werden als entscheidende Schritte angesehen. Gleichzeitig sollten steuer- und sozialpolitische Regelungen, die Frauen vom Arbeitsmarkt fernhalten oder ihnen den Wiedereinstieg erschweren, überdacht werden.
Berichte von Expert:innen und internationale Praxisbeispiele sollen den Teilnehmer:innen Impulse geben, die Rentenlücke politisch und gesellschaftlich stärker anzugehen. Gefordert wird ein strategisches Umdenken auf EU-Ebene und in den Mitgliedstaaten, um die Altersarmut von Frauen durch systemische Reformen zu bekämpfen. Das Projekt zielt insbesondere darauf ab, Gewerkschaften und andere Arbeitnehmerorganisationen sowie Sozialverbände zu mobilisieren, um politischen Druck auf Regierungen und die Europäische Kommission auszuüben, um langfristige Verbesserungen für Frauen im Rentenalter zu erreichen.
AFB (Arbeiter-, Freizeit- und Bildungsverein)
Heidi Rabensteiner
Tel.: +39 - 0471 - 25 41 99
E-Mail: info(at)afb.bz
in Zusammenarbeit mit
IPEO (International Platform for Equal Opportunities)
Sprachen: de, en, it
Projektnummer: 22-01-25-PF