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Die neue europäische Politik zur sozialen Integration: Sozialer Dialog, Beteiligung der Arbeitnehmer/innen und Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit

„Die neue europäische Politik zur sozialen Integration: Sozialer Dialog, Beteiligung der Arbeitnehmer/innen und Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit“ war der Titel eines Seminars, das von MCL / EFAL (Movimento Cristiano Lavoratori / Ente Nazionale per la Formazione e l'Addestramento dei Lavoratori) vom 8. bis 10. April 2019 in Brüssel / Belgien mit Unterstützung der EU und von EZA durchgeführt wurde.

59 Arbeitnehmervertreter/innen aus 10 europäischen Ländern (Italien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Polen, Griechenland, Bulgarien, Niederlande, Spanien und Portugal) nahmen an dem Seminar teil.

Unter den europäischen Persönlichkeiten, die an dem Seminar teilnahmen, möchten wir den Präsidenten des Europäischen Parlaments hervorheben, Antonio Tajani, der sich sehr interessiert an der Arbeit, die in den letzten Jahren durch Projekte zum sozialen Dialog im europäischen Kontext geleistet wurde, zeigte.

Der Europaabgeordnete Giovanni La Via ging in seiner Rede auf die "Europäische Säule sozialer Rechte" ein und stellte fest, dass die sozialen Standards der 28 EU-Länder noch sehr weit vom Ziel einer Einheitlichkeit entfernt sind, die eine Gleichbehandlung aller EU-Bürger gewährleisten kann. Für La Via zählt hingegen die „gemeinsame Argumentation der verschiedenen Mitgliedstaaten, gemeinsame Entscheidungen und vor allem eine EU, die die Unterstützung der schwächsten Länder zu ihren Prioritäten zählt, um eine echte Integration zu erreichen, die niemanden zurücklässt“.

Die diskutierten und angesprochenen Themen.

Eine der Prioritäten unserer Zeit ist die Wiederherstellung des Zusammenhalts und des sozialen Dialogs in den Ländern der Europäischen Union durch Förderung der Ausbildung, Förderung der aktiven Bürgerschaft und Verringerung von Ungleichheiten. Der Präsident von MCL, Carlo Costalli, eröffnete am ersten Seminartag die Sitzung. Er rief dazu auf, mit der Inklusionspolitik in Europa von vorne zu beginnen, um den sozialen Zusammenhalt zu gewährleisten und zu fördern.

"Das Europa des Multikulturalismus, das auf der Idee basiert, dass alle Kulturen gleich sind, ist gescheitert“, wie aus dem Bericht von Prof. Giovanni Maddalena, Professor an der Universität von Molise, hervorgeht: Dieses Scheitern ist das Ergebnis der Idee, dass "es keine gemeinsamen Werte, keine europäischen Wurzeln gibt, die es zu verteidigen gilt. So haben wir das Gesetz, das ein wesentliches Element für das Zusammenleben der Völker darstellt, in die Krise geführt". Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, sich den künftigen Herausforderungen zu stellen, die und erwarten, „ausgehend von der Notwendigkeit, unsere volkstümlichen Wurzeln wiederzugewinnen".

Aber was kann Europa tatsächlich tun, um das Leben seiner Bürger zu verbessern? Luc Van Den Brande, Präsident von EZA, erklärte: „Das erste, was zu tun ist, ist, das demokratische Niveau erheblich zu verbessern. Die wachsende Aufmerksamkeit für Multikulturalismus und Globalisierung bringt sowohl interne als auch externe Herausforderungen mit sich, die jedoch niemals das Fundament Europas untergraben dürfen."

Francesco Seghezzi, Direktor von Adapt, sprach über Produktions- und Arbeitnehmerbeteiligungsmodelle, stellte die Auswirkungen auf die reale Wirtschaftsdemokratie fest und betonte die Notwendigkeit, "partizipative Modelle zu entwickeln, die es ermöglichen, Unternehmensziele gemeinsam zu erreichen".

FAZIT

Die Schlussfolgerungen mit einigen Vorschlägen wurden in der letzten Sitzung in einem vom Präsidenten von EFAL, Sergio Silvani, koordinierten Runden Tisch erarbeitet.

Welche Herausforderungen erwarten Europa? Wie können wir das europäische Projekt neu starten, ohne seine Grundlagen in Frage zu stellen? Das Thema und die Rolle des sozialen Dialogs über Veränderungen in der Beschäftigung und auf dem Arbeitsmarkt und die damit verbundenen Herausforderungen bleiben zentral, wie die Modernisierung des Arbeitsmarktes, die Qualität der Arbeit, die Antizipation, die Bereitschaft und das Management von Veränderungen und Umstrukturierung, grüne Wirtschaft, Flexicurity, Kompetenzen, Mobilität und Migration, Jugendbeschäftigung, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Gleichstellung der Geschlechter, Maßnahmen im Kampf gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz, aktives und gesundes Altern und Verlängerung des Arbeitslebens, aktive Inklusion und menschenwürdige Arbeit… Alles Themen, die in diesem Seminar ausführlich diskutiert wurden und die unter besonderer Berücksichtigung der Rolle des sozialen Dialogs als Ausgangspunkt für echte Veränderungen in Europa eine breite Debatte gefunden haben.

Der soziale Dialog bleibt der Eckpfeiler des europäischen Sozialmodells und nur durch ihn sind die Sozialpartner in der Lage, einen aktiven Beitrag zur Gestaltung der europäischen Sozialpolitik zu leisten.