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Fernarbeiter:innen und ihr Recht auf einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz

Vom 24. bis 27. September 2025 fand in Predeal/Rumänien ein Seminar zum Thema „Fernarbeiter:innen und ihr Recht auf einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz“ statt, das vom IFES (Institutul de Formare Economică şi Socială) in Zusammenarbeit mit dem EZA organisiert und von der Europäischen Union finanziert wurde. 53 Vertreter:innen von Arbeitnehmerorganisationen aus Litauen, Albanien, Italien, Deutschland, der Republik Moldau und Rumänien nahmen am Seminar teil. 

Zwei Referent:innen aus Spanien (EU-OSHA) und Italien (Universität Cassino) hielten jeweils einen Remote-Vortrag. 

Die Ziele des Seminars bestanden darin, die rechtliche Situation in Bezug auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz für Fernarbeitnehmer:innen zu analysieren. Dazu wurden zunächst die nationalen Rechtsvorschriften und Regelungen auf EU-Ebene untersucht. Auch die Standpunkte der betroffenen Parteien, hauptsächlich der Arbeitnehmer:innen, Arbeitgeber:innen und Arbeitsaufsichtsbehörden, wurden einbezogen. Die Schlussfolgerungen dieser Standpunkte lauteten, dass die geltenden Rechtsvorschriften zwar auf einem aktuellen Stand sind, aber in einigen sehr spezifischen Fällen noch verbessert werden können. 

Ein zentraler Inhalt des Seminars war die Aufforderung der Teilnehmer:innen, Fragen und Antworten darauf zu finden, inwieweit Gewerkschaftsorganisationen in diesen Fällen eingebunden werden, wie weit verbreitet der gewerkschaftliche Organisationsgrad in dieser Gruppe von Arbeitnehmer:innen ist und wie in Zukunft mit diesem Problem umgegangen werden wird. 

Ein wirklich wertvoller Beitrag zu diesem Punkt kam von denjenigen Teilnehmer:innen, die Mitglieder des Gewerkschaftsverbandes aus dem Bereich IT & Kommunikation sind. Sie sind Telearbeit gewohnt, kennen die gesetzlichen Bestimmungen und haben Erfahrung im Umgang mit Arbeitgeber:innen (hauptsächlich multinationale Unternehmen, weltweit bekannte Marken). 

Das Programm des Seminars umfasste auch zwei kurze Exkursionen, bei denen die Teilnehmer:innen Mitglieder der National Federation of Trade Unions in Culture and the Press „CULTURMEDIA“ (NTU; Nationaler Gewerkschaftsbund für Kultur und Presse) treffen konnten. Bei diesem Treffen ging es um die Telearbeit in der Kultur- und Medienbranche. Das zweite Treffen fand mit dem Verwaltungsrat des nationalen Gewerkschaftsbundes „Cartel Alfa“ Brasov in der Zweigstelle in Brasov statt und bot die Möglichkeit für ein Gespräch über das Verhältnis zu den lokalen Behörden in Bezug auf Fernarbeitnehmer:innen.

Schlussfolgerungen

  • Einige gesetzliche Bestimmungen müssen überarbeitet werden. Dies ist ein Thema für den sozialen Dialog und die Gewerkschaften müssen sich darauf vorbereiten. 

  • Gewerkschaften, Behörden und Arbeitgeber:innen müssen gemeinsam an der Aufklärung der Fernarbeitnehmer:innen arbeiten, die die Risiken für ihre Gesundheit kennen müssen, wenn ihnen die korrekten Arbeitsbedingungen nicht bekannt sind. 

  • Eine Aufklärung über die eigene Sicherstellung von Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz muss bereits in der Schule erfolgen. 

  • Die Probleme in Bezug auf den Gesundheitsschutz und die Sicherheit von Fernarbeitnehmer:innen sind in allen vertretenen Ländern gleich. Daher müssen die Gewerkschaften für passende und kohärente Maßnahmen zusammenarbeiten. 

  • Die Behörden müssen bei der Informationsvermittlung und Überwachung der wirksamen Anwendung des Gesetzes besser organisiert sein.