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Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt: Schaffung eines integrativen Arbeitsmarktes für alle Generationen. Junge und ältere Arbeitnehmer:innen – zwei Seiten derselben Medaille

Die serbische republikanische Gewerkschaft der Arbeitnehmer:innen in Banken, Versicherungen und anderen Finanzorganisationen RS BOFOS hat in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Arbeitnehmerfragen (EZA) und mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union ein Seminar zu folgendem Thema organisiert: „Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt: Schaffung eines integrativen Arbeitsmarktes für alle Generationen. Junge und ältere Arbeitnehmer:innen – zwei Seiten derselben Medaille“, das vom 12. bis 16. Juni 2024 in Kladovo / Serbien stattfand. An dem Seminar nahmen über 70 Vertreter:innen von Arbeitnehmerorganisationen aus Serbien, Dänemark, der Türkei, Bulgarien, Rumänien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, Litauen, Spanien, Frankreich, Österreich, Kroatien, Portugal und Montenegro teil. 

Der wichtigste Aspekt des Seminars war die Aufklärung der Teilnehmer:innen über die Förderung des Wissenstransfers zwischen den Generationen sowie das Aufzeigen der Merkmale, Überzeugungen und Lebenserfahrungen, die jede Generation definieren und die beeinflussen, wie sie arbeiten, kommunizieren und auf Veränderungen in ihrem Arbeitsumfeld reagieren. Kommunikation ist für die Weitergabe von Wissen notwendig. Die Kommunikation zwischen älteren und jüngeren Arbeitnehmer:innen ist besonders entscheidend. Die Kommunikation zwischen den Generationen ist für den Prozess der Integration beider Gruppen in den Arbeitsmarkt von wesentlicher Bedeutung. Aus diesem Grund lag der Schwerpunkt des Seminars auch genau auf den Kommunikationswegen bzw. den Kommunikationsbesonderheiten beider Generationen und der Kommunikation zwischen den Generationen. Mara Erdelj, Präsidentin der Gewerkschaft RS BOFOS, eröffnete das Seminar. Die Seminarteilnehmer:innen hörten sich auch die Eröffnungsreden von Joseph Thouvanel, Mitglied des EZA-Verwaltungsrates, Silviu Ispas, Mitglied des EZA-Verwaltungsrates, und Ljuban Bulić, EZA-Bildungsreferent, an. Die Referent:innen des Seminars waren: Kristina Noreikienė, Mitglied der EZA-Plattform für junge Arbeitnehmer:innen (PYW – Platform for Young Workers) und Präsidentin von LDF Youth aus Litauen, Mikael Arendt Laursen, Vize-Präsident von „KRIFA“ und Vize-Präsident von WOW Europe sowie von WOW World aus Dänemark, Sara Askholm, cand.ped.IT und Vorstandsmitglied von „KRIFA“ aus Dänemark, Silviu Ispas, Direktor des Instituts für wirtschaftliche und soziale Bildung (IFES) aus Rumänien, Ivica Lazović, Ph.D., Leiter der Agentur für die friedliche Beilegung von Arbeitsstreitigkeiten aus Serbien, und Prof. Ph.D. Živko Kulić von der Fakultät für Betriebswirtschaft und Recht, professioneller Mediator und Schlichter aus Serbien. 

Die Seminarthemen waren vor allem für die Gewerkschaftsvertreter:innen wichtig, da die Teilnehmer:innen die Möglichkeit hatten, etwas über die Kommunikation zwischen den Generationen zu erfahren. Die Kommunikation zwischen den Generationen und die Weitergabe von Fähigkeiten ist für den Prozess der Eingliederung beider Gruppen in den Arbeitsmarkt sehr wichtig. Internationale Gespräche am runden Tisch, bei denen die Teilnehmer:innen aus den verschiedenen Ländern die Gelegenheit hatten, wertvolle Erfahrungen zum Thema „Wie Gewerkschaften die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Generationen verbessern können – Beispiele für bewährte Verfahren“ auszutauschen, verliehen diesem Seminar einen besonderen Wert. 

Durch den Workshop – zum Ziel! 

Für dieses Seminar wurde am Samstag, den 15. Juni, ein spezieller Workshop organisiert. Dieser Workshop umfasste mehrere Aktivitäten. Dazu gehörten auch generationsübergreifende Teamwettbewerbe in Sportarten wie Darts, Armdrücken und Kochen. Neben diesen sportlichen Aktivitäten, die darauf abzielten, die Zusammenarbeit zwischen den Generationen, das Verständnis und die Förderung von Inklusion und Gleichberechtigung zu entwickeln, wurde außerdem eine etwas ungewöhnliche Aktivität als Workshop veranstaltet: und zwar eine Schatzsuche. Die Teams wurden in drei Gruppen unterschiedlichen Alters aufgeteilt und folgten Hinweisen in Form von Botschaften. Durch das Lösen von Rätseln konnten die Teams zu einer besonderen Truhe mit Süßigkeiten in Form von Goldmünzen gelangen. Die letzte Aufgabe zur Erreichung des Ziels bestand dann schließlich darin, ein Puzzle zusammenzusetzen – eine Karte von Serbien. Mit viel Spaß, Lachen und Kreativität konnte der Schatz gefunden werden – das Gewinnerteam bestand aus jungen und älteren Teilnehmer:innen. Kommunikation, Geselligkeit und gemeinsame Aktivitäten sind der Schlüssel zur Überwindung der Kluft zwischen den Generationen, und genau das hat dieser Workshop gezeigt. Wichtig ist, dass die Aktivitäten so ausgewählt werden, dass sie für alle Altersgruppen zugänglich und interessant sind, wodurch eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Generationen und ein maximaler Teamgeist möglich ist! Das war das Ziel des Seminars. Wir freuen uns, dass wir dieses Ziel erreicht haben! Das Wichtigste ist, dass es uns gelungen ist, das Bewusstsein aller Seminarteilnehmer:innen für die Bedeutung eines integrativen Arbeitsmarktes und die Notwendigkeit der Gleichstellung aller Generationen im beruflichen Umfeld zu schärfen. 

Was die Ergebnisse des Seminars betrifft, so waren sich die Teilnehmer:innen einig, dass ein Wissenstransfer zwischen den Generationen in Unternehmen und in Gewerkschaften sowie auf nationaler und insbesondere auf europäischer Ebene von entscheidender Bedeutung ist. Sie betonten zudem, dass es notwendig ist, die Merkmale zu verstehen, die jede Generation definieren und die beeinflussen, wie die jeweiligen Generationen arbeiten, kommunizieren und auf Veränderungen in ihrem Arbeitsumfeld reagieren. Sie betonten insbesondere, dass die Gewerkschaften sich auf die Kommunikation zwischen älteren und jüngeren Arbeitnehmer:innen auf allen Ebenen (Unternehmensebene, Gewerkschaften selbst, nationale und europäische Ebene) konzentrieren sollten und dass bekannt sein sollte, wie jede Generation kommuniziert. Man sollte sich die Mühe machen, jeder Generation die für sie am besten geeigneten Ressourcen zur Verfügung zu stellen.   

Die Seminarteilnehmer:innen verabschiedeten eine Erklärung, in der sie betonten, dass die Gewerkschaften die Kommunikation zwischen den Generationen am Arbeitsplatz fördern und sich für den Wissenstransfer zwischen den Generationen einsetzen sollten. Sie wiesen außerdem darauf hin, dass die Gewerkschaften sich bemühen sollten, Bildung und Weiterbildung im Zusammenhang mit dem Aufbau von Kapazitäten für einen angemessenen Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Generationen am Arbeitsplatz anzubieten. Sie wiesen darauf hin, dass die generationsübergreifende Kommunikation auch für die Gewerkschaften selbst von wesentlicher Bedeutung ist, insbesondere für die neuen Generationen von Gewerkschaftsaktivist:innen, und dass die Gewerkschaften versuchen werden, sie sowohl auf Gewerkschaftsebene als auch am Arbeitsplatz und auf nationaler und internationaler Ebene zu bekräftigen. 

In der Erklärung gaben sie auch an, dass sie sich für den Zugang zu angemessenen Kommunikationskanälen für jede Generation am Arbeitsplatz einsetzen werden, um die bestmögliche Einbeziehung aller Generationen zu erreichen und die Solidarität zwischen älteren und jüngeren Generationen zu fördern.