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Nachhaltige und resiliente Landwirtschaft zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und zum Schutz der Umwelt

Vom 7. bis 9. Oktober 2022 fand in Ischia/Italien ein internationales Studienseminar zum Thema „Nachhaltige und resiliente Landwirtschaft zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und zum Schutz der Umwelt“ statt, das von FEDER.AGRI. (Federazione Nazionale per lo Sviluppo dell'Agricoltura) in Zusammenarbeit mit EZA organisiert und von der Europäischen Union finanziert wurde. 87 Vertreter von Arbeitnehmerorganisationen aus Albanien, Spanien, Portugal, Österreich, Kroatien, Montenegro, Zypern, Deutschland, Italien und Frankreich nahmen an dem Seminar teil.

„Die Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Sektoren unserer Wirtschaft, das Thema Arbeit muss in jedem Kontext untersucht werden, insbesondere in dieser schwierigen Zeit für unser Land, aber es ist auch in dieser Zeit wichtig das Thema zu erörtern, denn es sind die Ressourcen des Nationalen Plans für Aufbau und Resilienz (Piano Nazione di Ripresa e Resilienza - PNRR), die das durchführen müssen. Wir bestehen auf einem Wandel unserer Wirtschaft hin zu einer besseren sozialen Integration und Sicherheit in der Arbeitswelt“, so die Eröffnungsworte und die Einleitung unter dem Vorsitz des Generalsekretärs der Feder.Agri., Alfonso Luzzi. In dieser ersten Sitzung war der Präsident des Nationalinstitut für Soziale Fürsorge (Istituto Nazionale della Previdenza Sociale – INPS), Pasquale Tridico, Hauptredner und sprach an einem Runden Tisch über die Themen Arbeitssicherheit und soziale Sicherheit, insbesondere über Formen der Einkommensunterstützung, Mindestlohn und aktive Arbeitsmarktpolitik.

An dem Runden Tisch nahmen neben den Leitern der nationalen Institute, die für die Kontrolle von Unternehmen und Arbeitnehmern zuständig sind, auch Gewerkschaftsvertreter wie Angelo Raffaele Margiotta, Generalsekretär von Confsal, und Joseph Thouvenel, Vizepräsident des französischen Gewerkschaftsbundes Christlicher Gewerkschaften, teil.

Am zweiten Arbeitstag wurden die Erfahrungen verschiedener europäischer Länder anhand der Analyse der anwesenden Arbeitnehmerorganisationen verglichen. Die Elemente, die die Landschaft der Agrarbetriebe in Italien und Europa beeinflussen, sind zahlreich und tragen dazu bei, ihre Gesamtzahl, Struktur, Größe, Personalressourcen und Produktivität zu verändern. Die mit der Wirtschaftskrise der letzten zwei Jahre verbundenen Aspekte sowie die wachsenden Herausforderungen im Zusammenhang mit der ökologischen Nachhaltigkeit, die den Landwirten strenge und belastende Maßnahmen auferlegen, sowie die Volatilität der Preise für landwirtschaftliche Produkte und Gesetzesänderungen im europäischen Bereich, haben ein Phänomen der Rückbildung landwirtschaftlicher Unternehmen geschaffen. In den letzten zehn Jahren sind sie beispielsweise in italienischen Regionen im Durchschnitt um mehr als 30 % zurückgegangen. Betroffen waren vor allem kleine Unternehmen.

In den Beiträgen aller Teilnehmer waren Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sowie Umwelt/”Greening” die beiden Themenblöcke, auf die sich die Diskussion konzentrierte. Dabei waren sich die Teilnehmer einig: COVID-19 hat das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz geschärft. Der Krieg in der Ukraine hat weitgehende Konsequenzen für Arbeitnehmer in Europa, beispielsweise im Hinblick auf steigende Rohstoffpreise, wirtschaftliche Stagnation und ernsthafte Umweltrisiken. Einige Redner stellten zudem die Wirksamkeit der neuen GAP 2023–2027 in Frage, da sie die schwierige Situation, in der sich Arbeitnehmer im Agrarsektor in Europa befinden, verschärfen könnte.

Die letzte Sitzung des Seminars endete mit einem runden Tisch, bei dem die Themen Umweltschutz und die Bedeutung der Aktivitäten von Unternehmen in den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmittel (Lieferketten) während der Pandemie hervorgehoben wurden, die den Nahrungsmittelbedarf der Bürger gewährleisteten. Wie instabil die Lieferketten in diesem Bereich sind, hätten die letzten Monate gezeigt, in denen es immer wieder Schwierigkeiten aufgrund des Kriegs in der Ukraine gegeben habe.