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Digitaler Wandel der öffentlichen Dienste – Kompetenzentwicklung und Weiterbildung

Vom 13. bis 14. Oktober 2022 fand in Wien / Österreich ein Seminar zum Thema „Digitaler Wandel der öffentlichen Dienste – Kompetenzentwicklung und Weiterbildung“ statt, organisiert von EUROFEDOP (Europese Federatie van het Overheidspersoneel), mit Unterstützung von EZA und finanziert von der Europäischen Union.

An dem Seminar nahmen Delegierte von 14 Gewerkschaften aus EU-Mitgliedstaaten, der Schweiz als Gast sowie aus EU-Kandidatenländern (Westbalkan, Ukraine) teil. Bevor die Delegierten und Redner in den Inhalt des Seminars eintauchten, nahm sich der Präsident einen Moment Zeit, um den Kollegen der Ukraine seine Solidarität und Unterstützung auszudrücken. Ein Vertreter der ukrainischen Gewerkschaft ermöglichte den Delegierten auch weitere Einblicke in die tragische Situation in der Ukraine während dieser Zeit des Krieges.

Weiter zum Thema des Seminars diskutierten die Delegierten, wie wichtig es ist, den Menschen in den Mittelpunkt der Digitalisierung und der digitalen Transformation zu stellen. Die Diskussion konzentrierte sich auch speziell auf die Schulung und den Erwerb der richtigen Fähigkeiten, um in einem digitalen Umfeld und mit digitalen Tools zu arbeiten. Es wurde mehrfach festgestellt, dass viele Beschäftigte des öffentlichen Dienstes während der Pandemie ohne viel Training oder Coaching am Arbeitsplatz nur mit digitalen Lösungen umgehen mussten, die ihnen zur Verfügung gestellt wurden.

Referenten aus Österreich, der Schweiz, der Slowakei, Rumänien, Irland, Serbien und Malta teilten Best Practices und Herausforderungen in Bezug auf die digitale Transformation. Viele Elemente beeinflussen den Erfolg oder Misserfolg der Digitalisierung, wie z. B.: Governance-Strukturen, Organisationskulturen, Generationenunterschiede, Datenschutz, Cybersicherheit. Die Referenten diskutierten konkrete Beispiele der Digitalisierung, darunter Gesundheitsakten und elektronische Führerscheine. Viele Diskussionen fanden auch über die Auswirkungen von Heimarbeit und Telearbeit statt. Dies ist mittlerweile in vielen Organisationen eine Tatsache, aber wie stellen wir eine gesunde Work-Life-Balance sicher? Und wie bleiben wir miteinander in Kontakt und erreichen alle Mitarbeiter – aus der Ferne? Gewerkschaften spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer einzugehen und ihre Rechte in diesem durch die Pandemie so stark veränderten Arbeitsumfeld zu schützen.

Es wurde deutlich, dass sich die Verhandlungen und der soziale Dialog weiterhin auf die Qualifizierung und Lerneinrichtungen für Arbeitnehmer konzentrieren sollten. Die Entwicklung der erforderlichen Fähigkeiten ist für eine erfolgreiche digitale Transformation unerlässlich. Dies bedeutet, die richtigen Mitarbeiter mit den richtigen Fähigkeiten und Ausbildungen einzustellen. Es versteht sich von selbst, dass dieser Prozess die gesamte Belegschaft des öffentlichen Dienstes betrifft und niemand außen vor bleiben darf. Ein inklusiver Ansatz ist ein Muss.