EZA MAGAZINE
EZA PODCAST

Junge Führungskräfte

Vom 8. bis 21. September 2021 fand in Paris der erste Teil des Trainingskurses „Junge Führungskräfte“ statt, organisiert von der CFTC (Französischer Verband christlicher Arbeitnehmer), in Zusammenarbeit mit EZA und mit Unterstützung der Europäischen Union.

Begrüßt von Joseph Thouvenel (CFTC) und Norbert Klein (EZA), konnten die jungen Führungskräfte die folgenden Redner hören:

  • Herr François ASSELIN, Präsident des CPME (Verband kleiner und mittlerer Unternehmen) zum Thema: "Verhandlungen: Welche Prioritäten für Manager".
  • Frau Agnès THILL, Parlamentsmitglied für Oise, mit: „Wie bereite ich einen Termin mit einem Politiker vor? ".
  • Herr Bernard VIVIER, Direktor des IST (Higher Labour Institute) zu Tarifverhandlungen.
  • Herr Daniel HERVOUËT, außerordentlicher Professor an der Universität Paris II und ehemaliger Direktor des IHEDN (Institut des Hautes Etudes de Défense Nationale) zum Thema: „Das Unternehmen: Machtgleichgewicht oder Verhandlung – die Rolle des Managers“.
  • Herr René BERTAIL, Mitglied des CESER (Regionaler Wirtschafts-, Sozial- und Umweltrat) zum Thema: "Wie führt man Verhandlungen vor, während und nachher?"
  • Herr François de la RÜE du CAN, ehemaliger Präsident von CANON Europe mit: „Welche Beziehungen zwischen Gewerkschaftsführer und Wirtschaftsführer? ".
  •  Herr Michel COQUILLION, ehemaliger Vizepräsident des CESE (Wirtschafts-, Sozial- und Umweltrat) zum Thema: Die Befugnisse und Grenzen des Führers, welche Werte in die Tat umzusetzen? ".
  • Armeegeneral Bruno DARY über: "Die Rolle des Chefs".

Seminarergebnisse

Verhandlung ist ein Streit zwischen Akteuren mit unterschiedlichen Zielen, der darauf abzielt, eine Einigung zu erzielen, die allen passt. Tarifverhandlungen wurden mehr aus wirtschaftlichen Realitäten als aus der Bewegung von Ideen geboren. Es war notwendig, die Interessenkonflikte zwischen den Arbeitnehmern (die eine legitime Erhöhung ihrer Löhne wünschten) und den Arbeitgebern (die eine Senkung der Löhne in einer Produktionslogik wünschten) zu verringern. Traditionell stehen sich zwei Klassen gegenüber, die des Kräfteverhältnisses (revolutionär) mit dem Wunsch, den anderen zu vernichten (Streiks, Klassenkampf) und die der Suche nach Dialog und dauerhaftem Kompromiss, die Reformisten (christliche Strömung und die Suche für ein gemeinsames Interesse). Wir müssen Verhandlungstraining üben, uns reformieren, weil sich die Welt ständig verändert, und wir dürfen nicht abseitsstehen. In die gleiche Richtung müssen wir für unsere Unternehmen gehen, die in erster Linie eine menschliche Gemeinschaft sind, bevor sie ein wirtschaftliches Instrument zum Wohle der Allgemeinheit sind.

Entscheidungen

Aushandeln setzt Regeln voraus, weil es sonst ein Kreislauf der Gewalt ist. Der Dialog muss Vorrang haben, um etwas zu erreichen. Man muss verhandeln, um zu überzeugen. Jeder Konflikt, welcher Art auch immer, muss zuerst Gegenstand von Verhandlungen sein. Verhandlungen sind wie ein Schachspiel, bei dem man einen Schritt voraus sein und antizipieren muss. Es ist notwendig, Stärken zu finden, und dies erfordert eine vergleichende Untersuchung der Stärken der Akteure, wie z. B.: Mobilisierungsfähigkeit, finanzielle Mittel, Argumentationsfähigkeit (juristische und technische Fähigkeiten), Fähigkeit, sich mit den Themen zu verbinden des Augenblicks (Beispiel Covid und De-industrialisierung). All dies erforderten eine Schulung und eine gute Kenntnis seiner Daten. Der Streik muss das letzte Mittel sein, denn es handelt sich um eine sehr schwerwiegende, sehr gewalttätige Entscheidung, die Mitarbeiter gegeneinander aufbringen und schwerwiegende Folgen für das Unternehmen und seine Kunden oder Nutzer haben kann.

Konsequenzen

Die Teilnehmer sind sich darüber einig, dass es ohne zwischengeschaltete Stellen keine moderne Demokratie gibt. Die Organisation des Arbeitsmarktes ist auf Verhandlungsebene unabhängig von ihrer Ebene (Unternehmen, Berufszweige, national) zulässig. Die aktuelle Beobachtung ist, dass der Staat in die Gestaltungsfreiheit der Sozialpartner eingreift, während die Betroffenen die sozialen Fragen am besten regeln können. Subsidiarität ist und bleibt ein wesentliches, ursprüngliches Element der wirtschaftlichen und sozialen Organisation