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Die Folgen der Coronavirus–Pandemie für Arbeitsplätze und die Gesellschaft – Der Tourismussektor: Das Gesicht der Arbeitsplatzunsicherheit

Vom 30. April bis 2. Mai 2021 fand ein internationales Seminar zum Thema “Die Folgen der Coronavirus–Pandemie für Arbeitsplätze und die Gesellschaft – Der Tourismussektor: Das Gesicht der Arbeitsplatzunsicherheit” statt, das von FIDESTRA (Associação para a Formação, Investigação e Desenvolvimento Social dos Trabalhadores) mit Unterstützung von EZA und der Europäischen Union organisiert wurde.

Das Seminar wurde von insgesamt 62 Teilnehmenden besucht, 38 persönlich und 24 online, aus Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland und Rumänien. Es waren vornehmlich Vertretende aus Arbeitnehmerorganisationen aus verschiedenen Bereichen, die mit dem Tourismussektor verbunden sind.

Es ist Folgendes hervorzuheben:

Eröffnungssitzung - Perspektiven und Veränderungen im Tourismus nach COVID 19:

Der Tourismus war während der Pandemie am stärksten von den Auswirkungen aller getroffenen Maßnahmen betroffen. Im Bewusstsein, dass Tourismus für die Menschen wichtig ist, wird er zwar nicht sterben, aber sich verändern. Und es sind diese unvermeidlichen Veränderungen, auf die Arbeitnehmerorganisationen ihr Handeln und ihre Sorge hin orientieren müssen.

Um Nachhaltigkeit im Tourismus zu erreichen, ist es notwendig zu lernen, wie man es gut macht. Dafür sind Kreativität, entsprechendes Unternehmertum und Qualifizierung der Arbeitskräfte erforderlich.

Vieles wird sich ändern, es wird wahrscheinlich ein Vorher und Nachher der Pandemie geben. Die von ihr verursachten Störungen werden – wie bei einer ansteckenden Krankheit – auch weitere Sektoren beeinträchtigen.

Die Auswirkungen von COVID 19 auf den Tourismussektor erfordern auch Strategien zur Überwindung von Arbeitslosigkeit.

Auswirkung von COVID 19 auf den Tourismussektor: die Meinung von Fachleuten des Sektors sind nachstehend zusammengefasst wiedergegeben:

Neue Begriffe tauchen in unserem täglichen Leben auf: virtuell, hybrid und vernetzt. Es braucht neue Strategien zur Minimierung der Auswirkungen der Pandemie.

Man muss in die Gesundheit investieren, um Touristen Vertrauen zu geben.

Die Rolle der Gewerkschaften muss gestärkt werden, um die Arbeitsbeziehungen und die Einhaltung der Gesetze zu schützen.

Junge Hochschulabsolvierende und Arbeitnehmende leben und arbeiten prekärer; Verbindungen sind brüchig oder fehlen.

Nachhaltiger Tourismus stellt eine Beschäftigungsmöglichkeit in anderen geografischen Gebieten dar, die bisher unerforscht waren.

Tourismusfachleute passen sich der neuen Realität an und stellen sich darauf ein. Es werden neue Partnerschaften mit der lokalen Wirtschaft, kleinen Bauernhöfen und der Auswahl regionaler Routen gebildet.

Die Arbeitsmethoden sind heutzutage sehr unterschiedlich, die Anpassung ist schwierig, aber sie findet statt. Es herrscht ein Klima der Unsicherheit und Angst. Wir müssen in die Gesundheitssicherheit investieren. Die Zukunft geht einher mit digitalen Technologien und Standardisierungen, aber touristische Luxussegmente werden immer Differenzierung erfordern.

Die Vision der Gewerkschaften und Arbeitnehmerorganisationen

Die Pandemie: Wirtschaft/Soziale Fragen

Die Sorgen der Gewerkschaften beziehen sich auf den Zustand der Arbeit in Europa. Die Arbeitslosigkeit ist global und die Arbeitnehmenden verlieren an Kaufkraft, da die Mittelschicht geschwächt wird. In einem Sektor, in dem noch viele Arbeitskräfte beschäftigt sind, stellt der Faktor Arbeit einen erheblichen Kostenfaktor dar.

Die Vision und die Ziele sind in den verschiedenen Empfindlichkeiten, je nach Raum oder Land, identisch und unterscheiden sich in den Verfahren und Strategien zur Bewältigung der Probleme und Lösungsvorschläge. 

Zusammenfassend kann festgestellt werden:

Der Tourismus mit seinen zahlreichen Teilsektoren, die ihn integrieren oder direkt und indirekt mit ihm verbunden sind, war von der Pandemiekrise stark betroffen.

Trotz staatlicher Unterstützung in verschiedenen Ländern war es nicht möglich, die hohe Arbeitslosigkeit einzudämmen, ebenso wie die prekären Beschäftigungsverhältnisse in diesem Sektor, wo die Saisonabhängigkeit die Arbeitnehmenden weiter geschwächt hat.

Staatliche Unterstützung hat sich als unzureichend erwiesen, um Armut und soziale Ausgrenzung zu bekämpfen, insbesondere in Ländern, die stark vom Tourismussektor abhängig sind.

Die Chance, verursacht durch diese Pandemie-Krise, kann in einer neuen Art und Weise bestehen, den Tourismus zu betrachten und zu gestalten. Der Tourismus wird definitiv nicht verschwinden, aber es wird notwendig sein, auf die Requalifizierung von Unternehmen, Unternehmenden und Arbeitnehmenden für die neuen Nachfragetrends zu setzen.

Die ländlichen Gebiete mit geringer Bevölkerungsdichte können in einer neuen Vision des Tourismus eine Form des Wachstums finden. Es besteht die Chance, Arbeitsplätze für die Bevölkerung, die in diesen Gebieten lebt, zu schaffen.

Die traditionellen Tourismusdestinationen, die in dieser Krise stark angegriffen wurden, werden gezwungen sein, sich zu diversifizieren, indem sie auf den sogenannten kreativen Tourismus setzen. Dies erfordert die Umqualifizierung von Arbeitnehmenden und eine starke Investition in die Berufsausbildung sowie in Digitalisierung.

Auch der Luftfahrtsektor wurde schwer getroffen und es gibt dort noch nie dagewesene Arbeitslosenzahlen. Daher sind nationale und europäische Maßnahmen entscheidend für eine Erholung.

Abschließend ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass Europa geeint sein muss, um diese Gesundheitskrise überwinden zu können, die sich in einer starken Arbeitslosigkeit in verschiedenen Sektoren niedergeschlagen hat und infolgedessen zahlreiche europäische Bürger in die Armut und soziale Ausgrenzung gestürzt hat.