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Kapazitätsaufbau für den sozialen Dialog im Gesundheitssektor

Vom 30. bis 31. Oktober 2017 fand in Wien, Österreich, ein Seminar zum Thema "Kapazitätsaufbau für den sozialen Dialog im Gesundheitssektor" statt, das von EUROFEDOP (Europese Federatie van het Overheidspersoneel) mit Unterstützung von EZA und der Europäischen Union organisiert wurde. Das Seminar war Teil des EZA-Sonderprojekts für Arbeitnehmerorganisationen im westlichen Balkan "Sozialen Dialog stärken – Europäische Integration gestalten".

Einmal mehr versammelte Eurofedop seine Mitglieder aus den westlichen Balkanländern, um ein wichtiges Thema bei ihrem Prozess zu einer vollwertigen Gewerkschaft in ihren Heimatländern zu diskutieren.

Insbesondere konzentrierte sich das Seminar auf die Notwendigkeit, dass Vertreter von Gesundheitsfachkräften die notwendigen Fähigkeiten erwerben, um an Tarifverhandlungen in ihren jeweiligen Ländern teilzunehmen (Slowenien, Kroatien, Slowakei, Serbien, Ukraine, Ungarn, Montenegro, Österreich, Belgien, Dänemark, Irland).

Greeting words were pronounced by member of council of EZA and president of Eurofedop, Fritz Neugebauer, as well as Norbert Schnedl, president of the GÖD. Insbesondere sprach der GÖD-Präsident über das erfolgreiche Sozialmodell, das seit dem Zweiten Weltkrieg in Österreich funktioniere.

Mitglieder und Experten aus Slowenien, Ungarn und Kroatien erhielten das Wort, um über das System zu berichten, das in ihren Heimatländern funktioniert oder halt nicht funktioniert. Der Moderator war Otto Aiglsperger von der GÖD/FCG.

Jelka Mlakar informierte über die Struktur des sozialen Dialogs in Slowenien sowie über die Instrumente, die sie für die Rekrutierung und das Halten von Beschäftigten im Gesundheitswesen einsetzen.

Der soziale Dialog im Gesundheitswesen in Österreich sei aufgrund regionaler Fragmentierung nicht einfach, aber es gebe einen nationalen Konsultationsorganismus, der funktioniere. Die Tarifverträge würden jedoch nicht immer von den Regionen umgesetzt.

Der soziale Dialog im Gesundheitswesen in Ungarn sei nach und nach verschwunden, nachdem Viktor Orbán zum Premierminister des Landes geworden sei.

Nach Reden von M. Varacova aus der Slowakei und Informationen zur Situation in Kroatien wurde eine Debatte zu Fragen der Migration, des toten Dialogs, der Beziehungen mit Ärzten und dem Krankenhausmanagements sowie des Stresses in Notdiensten geführt.

Der Moderator zu Beginn des zweiten Seminartages war Pat Cuffe, Experte für Humanressourcen von Irland.

Das Wort wurde Vertretern von Gewerkschaften aus Irland, Österreich, der Ukraine, Kroatien, Serbien und Slowenien gegeben. Die unterschiedlichen Vergütungen zwischen den europäischen Ländern im Gesundheitssektor wurden als wichtiger Grund für die Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte aus ärmeren in reichere Länder anerkannt. Darüber hinaus wurde erkannt, dass nicht nur das Geld dafür verantwortlich ist, dass sich Länder ständig um die Suche nach Arbeitern im Gesundheitswesen bemühen. Gesundheitsfachkräfte benötigen oftmals mentale Unterstützung, um Anerkennung für ihre Arbeit zu erhalten. Deshalb brauchen sie einen sozialen Dialog.

Der Moderator der letzten Sitzung des Seminars war Jadranko Vehar, Experte für den sozialen Dialog in Kroatien. Er überließ die Bühne Herrn Meho Mahmutovic, Staatssekretär im serbischen Gesundheitsministerium, der mehr Informationen über die Politik und die Ziele seines Landes im Bereich der Gesundheitsversorgung bot. Wie die meisten europäischen Länder wurde Serbien von der Krise schwer getroffen und musste eine Sparpolitik verfolgen. Trotz dieser Schwierigkeiten wurde diese Politik in Absprache mit allen relevanten Akteuren, Ministerien, Gewerkschaften und der Verwaltung festgelegt. Heute hat sich die Situation verbessert und Serbien tätigt wichtige Investitionen in die Modernisierung und Spezialisierung seines Gesundheitswesens.

Der letzte Redner des Seminars war Bert Van Caelenberg, Generalsekretär von Eurofedop. Er betont, dass die Europäische Kommission darauf bestehe, dass die Sozialpartner ihre Fähigkeit zur Teilnahme am sozialen Dialog erhöhen müssten. Dies sei nicht nur eine Verantwortung der Sozialpartner selbst, sondern die Regierungen müssten auch den rechtlichen Rahmen schaffen, der den sozialen Dialog ermöglicht.