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Frauen besonders durch COVID-19 betroffen

Der Kurzbericht von EUROFOUND deckt eine besondere Belastung von Frauen durch die Krise auf.

Der Policy-Brief von EUROFOUND (photo: EUROFOUND)

EUROFOUND hat im Auftrag der Europäischen Kommission einen neuen Bericht im Rahmen der neuen Gleichstellungsstrategie 2020 - 2025 erstellt.

Dieser Policy Brief wurde am 9. Dezember 2020 veröffentlicht. Obwohl der größte Teil der Forschung vor dem Ausbruch von COVID-19 durchgeführt wurde, enthält das Kurzdossier interessante Erkenntnisse über die ungleichen Auswirkungen der Krise bei Männern und Frauen.

Mit dem aktuellen Policy Brief macht die Agentur deutlich, dass Handeln sowohl ein sozialer als auch ein wirtschaftlicher Imperativ ist. EUROFOUND macht auf das größere Risiko von Frauen aufmerksam - insbesondere von jungen Frauen und berufstätigen Müttern (lesen Sie dazu auch EZA/Magazine 2/2020).

Das Kurzdossier beginnt mit der Feststellung, dass die Europäische Union in den letzten Jahrzehnten erhebliche Verbesserungen bei der Gleichstellung der Geschlechter erzielt hat und bei der Verwirklichung gleicher Rechte und Chancen für Frauen weltweit führend ist. Dennoch besteht die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern auf den Arbeitsmärkten, bei der Beschäftigung, der Lebensqualität und den Arbeitsbedingungen fort.

Von den vielen Befunden sind das die Kernbotschaften:

  • Die geschlechtsspezifische Beschäftigungslücke kostet Europa mehr als 320 Mrd. € (2018).
  • 17,1% der weiblichen Rentner waren in der EU im Jahr 2019 von Armut bedroht, gegenüber 13,1% der männlichen Rentner.
  • 2019: 67,2% der Frauen (20-64 Jahre) sind erwerbstätig, gegenüber 78,9% der Männer.
  • Frauen stellen 48% der Beschäftigten, machen 58% der Mindestlohnempfänger/innen aus und 62% der Arbeitnehmer/innen, die deutlich weniger als den Mindestlohn verdienen.
  • Höhere Abgaben als Ergebnis der Maßnahmen zu COVID-19 betrifft "interaktive Dienstleistungsarbeit" mit physischer Interaktion zwischen Arbeitnehmern/innen und Kunden - Tourismus, Einzelhandel, Gastgewerbe und Luftfahrt - und Frauen machen 61 % der Arbeitnehmer aus, die diese Art von Arbeit verrichten.
  • 4 % der Frauen wurden erwerbslos gegenüber 1% der Männer
  • Verschlechterung der Work-Life-Balance: Familienpflichten hinderten mehr Frauen (24 %) als Männer (13 %) daran, ihrer Arbeit die gewünschte Zeit zu widmen.

Das Kurzdossier enthält eine Vielzahl von Ergebnissen und Zahlen, die die Realität zwischen Frauen und Männern zeigen. Er gibt auch einen Überblick über die Unterschiede zwischen den EU-Ländern.

Der Policy Brief wird veröffentlicht als: Eurofound (2020), Women and labour market equality: Has COVID-19 rolled back recent gains? Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg. Sie können es hier herunterladen und lesen.

EUROFOUND ist die Europäische Stiftung für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen. Sie ist eine dreigliedrige EU-Agentur, die Wissen zur Verfügung stellt, um bei der Entwicklung besserer sozialer, beschäftigungs- und arbeitsbezogener Politiken zu helfen.