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EZAs Beiträge zur Konferenz zur Zukunft Europas

EZA-Kick-Off-Seminar zur Zukunft Europas gestartet

Das Europäische Zentrum für Arbeitnehmerfragen (EZA) hat mit einem Kick-Off-Event eine Beitragsreihe zur Conference on the Future of Europe begonnen. Fünf Referent:innen diskutierten gemeinsam mit rund 50 Teilnehmer:innen über Erwartungen und Wünsche an die EU.

Die Teilnehmer:innen aus ganz Europa versammelten sich online, um über zentrale Punkte der Conference on the Future of Europe zu sprechen. Grundsätzlich wurde die Initiative begrüßt, die auf eine Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zurückgeht und von der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihre Agenda for Europe aufgenommen wurde.

Es sei positiv zu bewerten, dass es einen Dialog mit den Bürger:innen gebe, sagte Prof. Steven van Hecke von der KU Leuven in seinem Vortrag. Allerdings müsse man Acht geben, dass diese Konferenz nicht zu sehr angepriesen werde, um dann am Ende die Erwartungen nur enttäuschen zu können. „Der politische und zeitliche Spielraum ist sehr eingeschränkt. Es stellt sich also die Frage in wie weit die Ergebnisse der Konferenz tatsächlich zu Reformen führen können“, so Professor van Hecke. 

Aus der Perspektive junger Menschen sprach bei dem zweistündigen Event unter anderem Caro Moch von der JOC Europe. Sie beschrieb eine große Enttäuschung junger Menschen hinsichtlich ihrer Zukunftsmöglichkeiten. „Wir sind alle mit und in der EU groß geworden und haben dennoch häufig prekäre Jobs, befinden uns in Praktikantenschleifen und haben unterschiedliche Chancen in unterschiedlichen Ländern“, sagte Caro Moch. Für eine solide und konkurrenzfähige Zukunft Europas seien hier noch zentrale Änderungen erforderlich.

Einig waren sich alle Teilnehmer:innen darin, dass die EU bei Verstößen gegen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit keinerlei Toleranz zeigen dürfe. Verfehlungen würden zu wenig geahndet und damit werde die EU ihren eigenen Werten nicht gerecht. Demokratiegefährdende Entwicklungen, wie sie beispielsweise in den EU-Mitgliedsländern Polen und Ungarn zu beobachten sind, müssten mit einer starken Antwort seitens der EU begegnet werden.

„Die Konferenz ist eine Chance für alle Bürger:innen bei der EU Gehör zu finden“, sagt EZA-Präsident Luc Van den Brande, „Für eine Arbeitnehmerorganisation wie EZA ist es ebenso unabdingbar, Standpunkte, Erfahrungen und Anregungen an die Kommission weiterzugeben. Mit unserer Online-Seminarreihe und unserer Abschlusskonferenz in Brüssel wollen wir unseren Teil dazu beitragen.“  

Insgesamt wird es bei EZA noch drei weitere Online-Events geben, die ab September 2021 für alle Interessierten zugänglich sein werden. Anfang 2022 folgt dann die große Abschlusskonferenz in Präsenzform in Brüssel.