Der Deutsche BetriebsräteTag 2024, auf dem EZA erneut mit einem Stand vertreten war, stand im Zeichen von Demokratie und Mitbestimmung. Die Veranstaltung würdigte die Arbeit von Betriebsräten, die sich in Unternehmen für Arbeitnehmerrechte einsetzen und dabei entscheidende Beiträge zur demokratischen Kultur leisten. Ausgezeichnet wurden jene Betriebsräte, die sich durch besonderes Engagement und kreative Lösungsansätze hervorgetan haben.
Gold: Für das Projekt „Demokratie schützen, Grundwerte stärken“ wurde der BR der Siemens AG mit Gold gewürdigt (IG Metall).
Silber: Das Betriebsrätenetzwerk des Chemiestandorts Stade holte Silber mit dem Projekt „Standort-Allianz Stade: Innovative Auslegung §92a BetrVG“ (IGBCE).
Bronze: Die Leipziger Verkehrsbetriebe gewannen mit dem Projekt „Konzernweite Fachkräftesicherung in der Transformation“ Bronze (ver.di).
Publikumspreis: Das Projekt „Stellenerhalt durch Solidarität“ von BR und Arbeitgeber der GlaxoSmithKline wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet (IGBCE).
Sonderpreis Arbeitszeit gemeinsam gestalten: Das Projekt der Deutschen Telekom Service erhielt diesen Preis für das Projekt „Faire Arbeitszeitverteilung“ (ver.di).
Sonderprojekt Transformation mitbestimmen: Das Projekt „Weiterbildungsmentor:innen sichern Zukunft“ des Betriebsrats der Böklunder Fleisch und Wurstwaren GmbH & Co. KG wurde für ihr Engagement in dieser Kategorie geehrt (NGG).
Sonderprojekt Mitbestimmung erweitern: Der BR der Daimler Truck AG wurde für das Projekt „Vom europäischen zum Weltbetriebsrat“ ausgezeichnet.
Hochkarätige Gastbeiträge von Joachim Gauck und Hendrik Wüst
Einer der Höhepunkte war der Beitrag des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck. In seiner Rede betonte er, dass Betriebsrät:innen und Gewerkschaften grundlegende Funktionen in einer demokratischen Gesellschaft erfüllen. Sie schützten nicht nur Arbeitnehmerrechte, sondern seien auch ein Bollwerk gegen autoritäre Tendenzen und würden den sozialen Frieden sichern. Auch Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, hob hervor, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretungen sei, um eine gerechte Arbeitswelt zu gestalten und den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.
Mitbestimmung im Fokus: Debatte zwischen Dennis Radtke und Ronja Endres
Eine lebhafte Diskussion entspann sich zwischen dem Europaabgeordneten Dennis Radtke (CDU) und der stellv. Vorsitzenden der afa Bayern Ronja Endres (SPD), die sich auf europäischer und nationaler Ebene für Arbeitnehmerrechte engagieren. In der Debatte wurde die Bedeutung der Mitbestimmung in Unternehmen unterstrichen und wie sich Arbeitnehmerrechte künftig gestalten sollten. Beide betonten, dass starke Betriebsräte und Gewerkschaften notwendig seien, um sich gegen prekäre Arbeitsverhältnisse zu stemmen und Arbeitnehmerinteressen auch auf nationaler und europäischer Ebene zu vertreten.
Die Bedeutung der Betriebsräte für die Demokratie
Betriebsräte und Gewerkschaften spielen eine Schlüsselrolle für die demokratische Struktur der Arbeitswelt. Sie fördern nicht nur Mitbestimmung und Fairness, sondern wirken auch gegen Missstände, setzen sich für mehr Gerechtigkeit am Arbeitsplatz ein und leisten dadurch einen Beitrag zur sozialen Stabilität. Der Deutsche BetriebsräteTag 2024 unterstrich eindrucksvoll, wie unersetzlich diese Institutionen sind, um demokratische Prinzipien zu verteidigen und für eine gerechtere Gesellschaft zu arbeiten.