Die EU hat eine historische Einigung über die Richtlinie für die Sorgfaltspflicht im Bereich der Unternehmensnachhaltigkeit (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) erzielt, die Unternehmen dazu verpflichtet, Menschenrechts- und Umweltstandards in ihre Aktivitäten zu integrieren. Diese am 14. Dezember 2023 angekündigte Richtlinie richtet sich sowohl an EU- als auch an Nicht-EU-Unternehmen mit erheblichem Umsatz und solche in Branchen mit hohem Einfluss, wie Textil, Landwirtschaft und Bauwesen. Die Richtlinie verpflichtet Unternehmen dazu, potenzielle negative Auswirkungen auf Menschenrechte und die Umwelt zu identifizieren und zu bewältigen, einschließlich Themen wie Kinderarbeit, Arbeitsausbeutung, Umweltverschmutzung und Entwaldung.
Dieser umfassende Ansatz erstreckt sich über die gesamte Wertschöpfungskette, von der Produktion bis zur Verteilung. Darüber hinaus müssen Unternehmen einen Klimaübergangsplan erstellen, um ihr Geschäftsmodell mit dem Ziel in Einklang zu bringen, die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Die Gesetzgebung gilt für große EU-Unternehmen und solche mit erheblicher Präsenz in risikoreichen Sektoren. Sie erstreckt sich auch auf Nicht-EU-Unternehmen, die bestimmte Umsatzschwellen in der EU erreichen. Strafen bei Nichtbefolgung umfassen Geldstrafen von bis zu 5 % des weltweiten Umsatzes und ein Haftungsregime für zivilrechtliche Schäden.
Der Europäische Gewerkschaftsbund erkennt die bedeutende Rolle von Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretern bei der Umsetzung dieser Sorgfaltspflichtstrategien an. Die formale Zustimmung des Europäischen Parlaments und des EU-Rates steht noch aus und markiert einen entscheidenden Schritt in Richtung einer robusten unternehmerischen Verantwortung in Europa. Diese Richtlinie ist ein Zeugnis für das Engagement der EU für nachhaltige Geschäftspraktiken und soziale Verantwortung.