Der erste Tag des Startseminars „Wettbewerbsfähigkeit mit einer sozialen Dimension: Die Prioritäten der Arbeitnehmer:innen für die Zukunft Europas“ ist erfolgreich abgeschlossen. Nach der offiziellen Eröffnung durch Luc van den Brande, Präsident von EZA, und Mara Erdelj, Präsidentin von Bofos, erwartete die Teilnehmenden ein vielfältiges Programm mit Impulsen aus Politik, Gewerkschaften und Wissenschaft.
Unter den hochrangigen Sprecher:innen waren unter anderem Siegfried Mureșan, Mitglied des Europäischen Parlaments aus Rumänien, Beate Andrees, Assistant Director-General der ILO, Antoine Kasel, Direktor in der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission, sowie Dr. Ivica Lazović, Direktor der Republic Agency for Peaceful Settlement of Labour Disputes.
Einigkeit herrschte unter den Redner:innen darüber, dass faire Löhne, sichere Verträge sowie hohe Standards bei Gesundheit und Sicherheit unverzichtbare Kriterien für Arbeitsplatzqualität und damit für echte Wettbewerbsfähigkeit seien. Ebenso wurde hervorgehoben, dass Wettbewerbsfähigkeit und sozialer Zusammenhalt untrennbar miteinander verbunden sind und genau diese Balance den europäischen Ansatz kennzeichnet.
Nach einer kurzen Kaffeepause folgten vertiefende Inputs von Marco Buti, Professor für Wirtschafts- und Währungsintegration am Europäischen Hochschulinstitutund ehemaliger Generaldirektor für Wirtschaft und Finanzen der EU-Kommission, sowie von Jan Franco, International Secretary von ACV-Bie Int.
Buti machte deutlich: „Wettbewerbsfähigkeit = Produktivität, nicht externe Überschüsse. Europa steht vor einem strukturellen Wettbewerbsrückstand: geringeres Produktivitätswachstum als die USA/China, höhere Energiekosten, langsamere Verbreitung von Innovationen.“ Ein Schlaglicht setzte Jan Franco, der betonte, dass soziale Fragen in Europa häufig auf Kompetenzentwicklung und Arbeitsmarktteilhabe reduziert würden, während umfassendere soziale Rechte und Strategien zur Bekämpfung von Ungleichheit zu kurz kämen.
Die Ziele sind klar: Innovationslücken schließen, eine Roadmap für Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit entwickeln, Abhängigkeiten reduzieren und Sicherheit stärken.
Mit vielen neuen Impulsen und einer fundierten gemeinsamen Basis blicken die Teilnehmenden nun gespannt auf einen ebenso inhaltsreichen zweiten Seminartag.
Bevor jedoch der Tag beim gemeinsamen Abendessen ausklang, stießen die Teilnehmenden noch auf den 80. Geburtstag des EZA-Präsidenten an.
Wer interessiert ist und mehr erfahren möchte kann im kommenden EZA-Magazin einen ausführlichen Bericht über die Konferenz erwarten.