Am 1. und 2. März 2022 fand in Bergamo / Italien ein Seminar mit jungen Arbeitnehmervertreter:innen aus Europa mit dem Titel „NextGenerationEU: Jugend und Bildung für eine digitalere Zukunft“ statt. Organisiert wurde es von MCL / EFAL (Movimento Cristiano Lavoratori / Ente Nazionale per la Formazione e l'Addestramento dei Lavoratori), in Zusammenarbeit EZA und mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union. An dem Seminar nahmen 75 Vertreter:innen von Arbeitnehmerorganisationen aus Italien, Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Albanien, Spanien, Portugal, Zypern, Frankreich, Montenegro, Kroatien und Österreich teil.
Ziel des Seminars war es, Wege aufzuzeigen, wie jungen Arbeitnehmer:innen mit dem Programm NextGeneration EU nach der Coronavirus-Pandemie eine bessere Ausbildung und gute Zukunftsperspektiven auf den europäischen Arbeitsmärkten eröffnet werden können. Die Ausgangslage hierfür wurde von den Teilnehmer:innen als wenig günstig beschrieben: Junge Menschen haben besonders unter den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie gelitten, da viele Unternehmen in Europa während der Krise keine neuen Mitarbeiter:innen eingestellt haben. Auch ist für viele junge Menschen, die sich in einer beruflichen Ausbildung befunden haben, der praktische Teil derselben aufgrund der Regelungen zur sozialen Distanz entfallen, was ihre Position auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich geschwächt hat. Auch treffen sie auf eine Arbeitswelt, die durch die vielfach während der Pandemie erfolgte Telearbeit eine weitere Digitalisierungsdynamik erfahren hat.
In den Referaten, Podiumsdiskussionen und in den Interventionen der Teilnehmer:innen wurde daher ein besonderes Augenmerk auf die Frage gerichtet, wie die Curricula der beruflichen Ausbildung stärker auf die Anforderungen einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt ausgerichtet werden können. Betont wurde die Rolle, die Arbeitnehmerorganisationen bei der Gestaltung derselben spielen können, hervorgehoben wurde aber auch, dass junge Menschen selbst zu Mitgestalter:innen einer Arbeitswelt werden können, die von einem starken Wandel geprägt sein wird – durch die Digitalisierung, aber auch durch den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft.
In der das Seminar abschließenden Diskussionsrunde wurden die nachfolgend aufgeführten Aspekte und Zielsetzungen aufgezeigt:
- Verstärkung der öffentlichen Maßnahmen zugunsten junger Menschen, die für die Umsetzung des Aufbau- und Resilienzplans angenommen werden müssen;
- die Aktivierung eines partizipativen Prozesses, der junge Menschen einschließt;
- die Modernisierung und Verbesserung der allgemeinen und der beruflichen Bildung mit dem Ziel, die Bildung unter Berücksichtigung des in dieser Pandemie geänderten Schulmodells zu verbessern, um den Prozentsatz arbeitsloser junger Menschen zu verringern, die keinen Studien- oder Ausbildungsgang absolvieren;
- Digitalisierung, die mittel- bis langfristig neue Arbeitsplätze unter Einbeziehung junger Menschen hinsichtlich der für diese Transformationsprozesse erforderlichen Kompetenzen bringen muss;
- der ökologische und klimatische Wandel.