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Das EZA Startseminar 2023

“Bereit für KI? – Die Arbeitswelt in der anstehenden Revolution”

Am 23. und 24. November hat das Startseminar 2023 von EZA in Sofia, Bulgarien stattgefunden. In diesem Jahr befasste sich die Veranstaltung mit dem Thema: „Bereit für KI? – Die Arbeitswelt in der anstehenden Revolution”. 

Der Präsident von Podkrepa sprach in seiner Eröffnung darüber, dass seiner Meinung nach Technik nicht intelligent sein kann. Seiner Meinung nach können nur Menschen einen Intellekt haben. Veselin Mitov, der internationale Sekretär von Podkrepa hatte wiederum folgendes zu sagen: „Künstliche Intelligenz (KI) wird unweigerlich einen starken Einfluss auf alle Sektoren aller Volkswirtschaften der Welt haben - von der Gesundheit über die Landwirtschaft bis zur Infrastruktur. Hier sind wir, die Vertreter der Gewerkschaften, in der Verantwortung und müssen lernen, wie man mit den Auswirkungen umgeht und wie wir damit arbeiten können, um sicherzustellen, dass Rechte und Interessen geschützt werden und sich gleichzeitig weiterentwickeln." Luc Van Den Brande, Präsident von EZA begrüßte daraufhin alle Teilnehmenden, in einem Video auf fließendem bulgarisch, obwohl er der bulgarischen Sprache nicht mächtig ist und zeigte so, welche Möglichkeiten KI bietet. Auch Jörg Tagger, Leiter des Sozialen Dialogs, der GD Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission, sowie die stellvertretende Premierministerin und Außenministerin aus Bulgarien, Mariya Gabriel (per Video), begrüßten die Teilnehmenden und ordneten das Thema der KI für sich ein.   

Während der Konferenz ging es um die neue Realität am Arbeitsplatz, rechtliche und ethische Aspekte, um spezielle Fragen in Bezug auf Beschäftigung, darum wie KI Reguliert werden kann und die Auswirkungen auf den Sozialen Dialog sowie seine Bedürfnisse. Einen detaillierten Bericht über die Konferenz und die Inhalte wird in wenigen Tagen in unserem EZA-Magazin erscheinen. Bis dahin lassen sich folgende Aspekte aus der Konferenz mitnehmen:  

Die rapide Entwicklung der Künstlichen Intelligenz hat in den letzten Jahren tiefgreifende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt gehabt. KI-Technologien bieten zweifellos neue Chancen und Effizienzsteigerungen, gleichzeitig stellen sie Gewerkschaften vor erhebliche Herausforderungen. 

Die Automatisierung von repetitiven und zeitaufwändigen Aufgaben durch KI kann zu einer beträchtlichen Effizienzsteigerung in verschiedenen Branchen führen. Dies ermöglicht Ressourcenfreisetzung für anspruchsvollere Tätigkeiten und schafft gleichzeitig neue Berufsfelder, die spezifische KI-Fähigkeiten erfordern. Das eröffnet Arbeitnehmenden die Möglichkeit, ihre Qualifikationen anzupassen und in aufstrebenden Sektoren Fuß zu fassen. 

Auf der anderen Seite stehen Gewerkschaften vor Herausforderungen wie möglichen Arbeitsplatzverlusten, vor allem in Bereichen, in denen repetitive oder leicht automatisierbare Aufgaben dominieren. Die Unsicherheit über die zukünftige Arbeitssituation aufgrund von KI kann Ängste unter Arbeitnehmenden auslösen, wodurch Gewerkschaften gefordert sind, ihre Mitglieder zu unterstützen und den Übergang in neue Arbeitsbereiche zu erleichtern. 

Eine zentrale Herausforderung besteht in der Notwendigkeit des lebenslangen Lernens, da die kontinuierliche Entwicklung von KI von Arbeitnehmern eine ständige Bereitschaft zur Weiterbildung erfordert. In dieser Hinsicht sollten Gewerkschaften Initiativen zur Weiterbildung fördern, um sicherzustellen, dass ihre Mitglieder mit den sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes Schritt halten können. 

Die Rolle von Gewerkschaften erstreckt sich dabei über die Verhandlung von fairen Arbeitsbedingungen hinaus. Sie müssen sich auch für den Schutz vor Diskriminierung im Zusammenhang mit KI einsetzen und sicherstellen, dass KI-Systeme gerecht und transparent eingesetzt werden, um Vorurteile am Arbeitsplatz zu vermeiden. Des Weiteren können Gewerkschaften eine zentrale Rolle bei der Förderung von Umschulungs- und Weiterbildungsprogrammen spielen, um die Anpassungsfähigkeit ihrer Mitglieder an die sich verändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes zu stärken. 

Insgesamt erfordert die Integration von KI in den Arbeitsmarkt eine enge Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebenden, Arbeitnehmenden und Gewerkschaften. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können die Chancen genutzt und die Risiken gemindert werden, um eine gerechte und nachhaltige Arbeitswelt im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz zu schaffen.